Mit dem technischen Fortschritt entwickelte sich die Arbeit weg von der Hand- hin zur Kopfarbeit. Heute sind in hohem Maße Kreativität und Einfallsreichtum gefragt. Da Kopfarbeiter sich nicht wie Handarbeiter verwalten und führen lassen, funktionieren die althergebrachten Methoden von Motivation und Führung nicht mehr.
Zudem haben sich die Zeiten geändert: Die Welt ist komplex geworden! Die Globalisierung erhöht Wettbewerbsdruck und verkürzt Innovationszyklen, Technologie- und Produktlebenszyklen, der Ausbildungsstand der Mitarbeiter ist in weiten Teilen der Welt gleich gut, durch Vernetzung beschleunigen sich Geschäftsprozesse etc.
Dies stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen: Unternehmen sind heute gezwungen, auf diese komplexen Veränderungen immer schneller zu reagieren, ja diese sogar zu gestalten und anzuführen, um ihre Marktposition zu halten und auszubauen. Hier hilft nur agiles Vorgehen!
In Krisensituationen setzte man hin und wieder die Bürokratie außer Kraft und ließ Menschen selbstorganisiert arbeiten, z.B. 1943 bei Lockheed: in 143 Tagen wurde ein komplett neu es Kampfflugzeug mit dem damals völlig neuen Strahltriebwerk entwickelt. Agilität und agile Methoden wurden später in den 1990er Jahren wieder entdeckt und sind heute erfolgreich Standard in ITund Software-Entwicklung. Nun ist es an der Zeit, dem “Rest der Welt” Agilität verfügbar zu machen.
Agilität ist weit mehr als eine Ansammlung von Methoden im Projektmanagement oder Softwareentwicklung. Agilität ist eine Grundhaltung. Sie bietet Menschen und Unternehmen die fabelhafte Möglichkeit, Schritt zu halten in einer immer dynamischeren und sich schneller ändernden Welt. Hinter diesem oft verwendeten Begriff steht die Beschreibung einer vollkommen neuen Lebenswelt, die von Volatilität, Ungewissheit, Komplexität, Mehrdeutigkeit geprägt ist.
In dieser können Unternehmer, Führungskräfte oder Mitarbeiter nur noch bedingt einschätzen,
- wie sich ihr Markt in den nächsten fünf Jahren entwickeln wird,
- welche Produkte dann aufgrund des technischen Fortschritts möglich sind,
- welche (branchenfremden) neuen Wettbewerber plötzlich auftauchen und
- welche Konsequenzen sich hieraus für ihr Geschäftsmodell ergeben werden.
Was aber tun wir, um diese neue Welt zu beherrschen? Die Antwort heißt, Unternehmen werden agil!
Agilität macht die Welt beherrschbar
Unternehmen müssen beweglich, flink und gewandt sein – nichts anderes bedeutet Agilität. Soll das aber funktionieren, müssen wir klassische hierarchische Strukturen in Netzwerkorganisationen mit einem entsprechenden Denken umbauen. Einfach ausgedrückt besteht die agile Transition aus einem Kulturwandel. Dabei muss man die Werte und Prinzipien, die die Agilität definieren, in die eigene Unternehmenskultur überführen. Agile Methoden wie etwa SCRUM funktionieren nur dann, wenn der entsprechende kulturelle Boden gelegt ist.
Das Ziel besteht darin, ein agiles Mind-set zu entwickeln und zu etablieren, Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen Mitarbeiter und Führungskräfte agil arbeiten können. Werte wie Transparenz, Mut, Respekt, Feedback und Einfachheit helfen dabei eine Arbeitsumgebung zu gestalten, die engagierte Mitarbeiter langfristig an ihr Unternehmen bindet. Für die Mitarbeiter entsteht eine Umgebung, in der sie sich angstfrei entwickeln können, für das Unternehmen entstehen langfristige Wettbewerbsvorteile.
>>>Agilität ist eine Haltung und kein Tool!<<<