Know-how stärken und erhalten
Wann immer Kunden Gebäudedienstleister beauftragen, bezahlen sie nicht nur für die Dienstleistung, sondern vor allem für Know-how und Erfahrung. Wissen ist für Unternehmen jeder Größe eine wertvolle Ressource. Diesen Wissensschatz zu bewahren und kontinuierlich zu vergrößern, ist eine Herausforderung, der sich jeder Betrieb in der Branche stellen muss.
Konkurrenzfähig bleibt ein Unternehmen auch im Gebäudereiniger-Handwerk nur, wenn es sich neuen Anforderungen anpasst und – bei Bedarf – weitere Geschäftsfelder erschließt. Das gelingt in der Regel durch den Erwerb von Wissen. Für den dauerhaften Unternehmenserfolg muss zudem das im Betrieb vorhandene Wissen erhalten werden, zum Beispiel beim Ausscheiden von Mitarbeitern. Unabhängig von der Unternehmensgröße ist es daher sinnvoll, sich rechtzeitig mit den Möglichkeiten des Wissensmanagements zu befassen. Selbst kleinste Unternehmen profitieren von einer maßgeschneiderten Wissensmanagement-Strategie.
Wobei hilft Wissensmanagement?
„Niemand sollte sich von dem Begriff Wissensmanagement abschrecken lassen. Denn beim Wissensmanagement geht es darum, gezielter zu strukturieren und bei Bedarf zu verbessern, was Unternehmen ohnehin bereits tun: Ihr eigenes Wissen erhalten und vermehren“, sagt Dr. Ronald Orth, Leiter der Abteilung Business-Excellence-Methoden am Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (Berlin). Eine Wissensmanagement-Strategie hilft, Probleme im Betrieb (zum Beispiel einen Mangel an Facharbeitern) zu lösen und ständig wiederkehrende Abläufe zu vereinfachen. Sie dient unter anderem dazu:
- Mitarbeiter zu qualifizieren
- Best-Practice-Abläufe (zum Beispiel Reinigungsreihenfolgen) zu dokumentieren, etwa in Schaubildern, Leitfäden oder Handbüchern
- Wissen über Kunden, Gesetze/Normen, Produkte, Geräte allen Mitarbeitern im Betrieb problemlos zugänglich zu machen
- Fachkräfte zu gewinnen und im Unternehmen zu halten.
Mit gezielten Personalmaßnahmen sind Unternehmen gerüstet
Der Anteil Älterer an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutscher Unternehmen nimmt seit Jahren stetig zu und wird weiter steigen. Um Produktivitätseinbußen zu vermeiden, setzen schon jetzt viele Betriebe auf Personalmaßnahmen speziell für ältere Mitarbeiter. Und das mit gutem Grund: Ältere sind erheblich leistungsfähiger, wenn sie in Teams mit jüngeren Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten, ihr Arbeitsplatz altersgerecht ausgestattet ist und die Tätigkeiten ihre Stärken berücksichtigen. Dies sind zentrale Ergebnisse einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).
In der Studie wird untersucht, ob speziell auf ältere Beschäftigte über 50 Jahren zugeschnittene Personalmaßnahmen den Produktivitätsbeitrag im Vergleich zu jüngeren Beschäftigten verbessern können. Des Weiteren soll herausgefunden werden, ob damit auf lange Sicht Produktivitätseinbußen aufgrund der verstärkten Alterung der Erwerbsbevölkerung entgegen gewirkt werden kann. Dazu betrachtet die Studie den Einfluss älterer Mitarbeiter auf die Unternehmensproduktivität in Unternehmen, die gezielte Personalmaßnahmen für Ältere einsetzen im Vergleich zu Unternehmen, die solche Maßnahmen nicht anwenden.
Die Unternehmen in Deutschland sollten angesichts dieser Ergebnisse den innerbetrieblichen Umgang mit Weiterbildungen und Altersteilzeit überdenken - schon aus ihrem eigenen wirtschaftlichen Interesse heraus", sagt Thomas Zwick, Research Associate am ZEW sowie Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und für die Studie verantwortlicher Wissenschaftler. Zwick sagt weiter:
"Älteren Mitarbeitern, die eine Fortbildung besucht haben, sollte auch die Chance gegeben werden, das frisch erworbene Wissen anzuwenden, etwa indem sie neue Projekte und Aufgabenstellungen bearbeiten dürfen. Außerdem sollten die Unternehmen die Arbeitszeit älterer Beschäftigter im Rahmen einer Altersteilzeitvereinbarung kontinuierlich reduzieren, um ein flexibles Auspendeln der Beschäftigten in den Ruhestand und eine damit verbundene Weitergabe von Erfahrungswissen an jüngere Beschäftigte zu ermöglichen."